Beim Karpaltunnelsyndrom ist die Nervenleitfähigkeit im Bereich der Handwurzel herabgesetzt. Es lassen sich außerdem Änderungen im Gehirn beobachten: in einem bestimmten Gehirnareal wird der Abstand der Punkte, die durch eine Reizung der Haut am zweiten und dritten Finger aktiviert werden, verringert. Diese Veränderungen lassen sich messen und können die Ergebnisse der Studie belegen.
Für die Studie wurden 80 Patienten mit Karpaltunnelsyndrom auf drei Gruppen aufgeteilt. Alle Patienten erhielten 16 Behandlungen über einen Zeitraum von 8 Wochen. Gruppe 1 wurde an der erkrankten Hand mit echter Elektroakupunktur behandelt. Bei Gruppe 2 wurde eine Schein-Akupunktur durchgeführt (Nadel wurde nicht eingestochen und nicht elektrisch gereizt), in der dritten Gruppe fand eine echte Elektro-Akupunkturbehandlung am Knöchel und Ferse des gegenüber liegenden Beines statt.
Nach acht Wochen hatten alle Probanden weniger Schmerzen und Taubheitsgefühl. Die Nervenleitung verbesserte sich jedoch nur in den beiden Gruppen, bei denen eine echte Akupunktur angewendet wurde. Auch die Veränderungen im Gehirn konnten nur bei den Probanden mit echter Akupunkturbehandlung beobachtet werden. Bei Scheinakupunktur traten sie nicht auf.
Mit Akupunktur sehr gute Erfolge erzielbar, solange ein Gewebe gestört ist – ist es bereits zerstört, kann auch Akupunktur keine Wunder bewirken. Bei Karpaltunnelsyndrom sind die Aussichten durchaus erfolgversprechend, wenn die Behandlung frühzeitig erfolgt.
Quelle: Ärzteblatt